01.04.2021 Würgassen: Filme sollen Abläufe erklären

01.04.21 –

FRAGEN UND ANTWORTEN - Planer stellen neue Info-Reihe zu
Atommüll-Logistikzentrum vor ; von Matthias Müller

Würgassen – Auf welchen Wegen kann man in einer Pandemie über
das geplante Atommüll-Logistikzentrum in Würgassen informieren?
Die Planer der bundeseigenen Gesellschaft für Zwischenlagerung
(BGZ) setzen auf einen Mix von neuen Erklärfilmen, aktualisiertem
Internetauftritt und – sobald möglich – Infobüro und Besichtigungen

vor Ort. Am Mittwoch wurden dazu Details vorgestellt. Hier die wichtigsten
Fragen und Antworten:

Welche Neuerungen hat die BGZ angekündigt?
Zum einen ist die Internetseite der Planer (bgz.de) neu gestaltet worden.
Sie sei nun übersichtlicher und barrierefrei, inhaltlich sei dabei
nichts verloren gegangen, sagte der Generalbevollmächtigte für das
Logistikzentrum, Christian Möbius. Zum anderen sollen mehrere Filme,
die BGZ spricht von einer Handvoll, verschiedene Aspekte des
Projekts erläutern und die Abläufe klarer machen, ergänzte BGZBereichsleiter
Dr. Heinz-Walter Drotleff: „Das ist ein Art Sendung mit
der Maus.“ Sprich: Das Ziel ist, komplizierte Inhalte möglichst verständlich
zu erklären. Dabei setzt man verstärkt auf eine Verbreitung
über Youtube, wo man einen Kanal unter dem Namen „BGZ Gesellschaft
für Zwischenlagerung mbH“ mit Infos bestückt.

Ist schon ein Film dieser neuen Reihe fertig?
Ja. In gut zwei Minuten werden darin mit Grafiken und Animationen
der derzeitige Stand der Zwischenlagerung von Atommüll in
Deutschland, die Funktion des Endlagers Konrad und die Rolle des
Logistikzentrums in Würgassen erklärt. Nur bestimmter Atommüll
könne nebeneinander gelagert werden, eine passgenaue Anlieferung
aus Würgassen soll dafür sorgen, heißt es dort. Das erinnert
vom Prinzip her an den Videospiel-Klassiker Tetris – mit dem ernsten
Hintergrund, dass es sich um reale schwach- und mittelradioaktive
Abfälle handelt. Von einem „Gewinn für uns alle“ spricht dazu eine
Frauenstimme und davon, dass der sicherste Platz für Atommüll ein
Endlager unter der Erde sei. Es sei aber auch klar: Für die Menschen
vor Ort sei so etwas eine Belastung. Die BGZ verspreche, dass man
weiter den Dialog suchen und für Vorschläge offenbleiben wolle.
Vor Kurzem hatte die BGZ schon einen Animationsfilm mit der geplanten
Ansicht des Logistikzentrums in Würgassen auf Youtube eingestellt.
Er wurde bislang 1200 Mal aufgerufen.

Wie genau will die BGZ den Dialog suchen?
Über die Website, die Kanäle Youtube und Twitter (twitter.
com/die_bgz), aber auch über Präsenz vor Ort. Man hoffe, dass

es die Coronasituation bald zulasse, mit den Menschen vor Ort stärker
ins Gespräch zu kommen, sagt Möbius. Die Eröffnung eines Infobüros
in Beverungen sei für Mai/Juni geplant, in der Folge soll es
auch kleine Gesprächskreise in Orten der Region geben. Und man
habe Bürgermeister sowie weitere Kommunalpolitiker aus der Region
eingeladen, sich das geplante Baugelände in Würgassen und
auch das in Bau befindliche Endlager Konrad anzuschauen – auch,
wenn das derzeit nur mit begrenzter Personenzahl möglich sei. Solche
Angebote soll es dann auch für Bürger der Region geben. Zudem
setzte die BGZ die Veranstaltungsreihe „Forum Zwischenlagerung“
als digitales Format fort. Für Freitag, 23. April, sind alle Interessierten
um 15 Uhr zu dem Live-Format auf bgz.de eingeladen.

Vorige Woche hatte ein Gutachter für eine Bürgerinitiative auf
mögliche geologische Gefahren für das Baugelände in Würgassen
hingewiesen. Gibt es dazu Neuigkeiten?

Nein. Die BGZ hatte durch ihren eigenen Bodengutachter ja schon
erklären lassen, dass aus ihrer Sicht kein geologisches Risiko für das
Baugelände in Form so genannter Erdfälle bestehe. Das sei erst einmal
Stand der Dinge. „Wir nehmen so etwas ernst“, betonte Christian
Möbius. Für das Genehmigungsverfahren werde man dem Thema
ohnehin weiter nachgehen und weitere technische Möglichkeiten
für Bodenuntersuchungen ausschöpfen.
Was sagt die BGZ zu dem geplanten Standortkreis, der das Projekt
kritisch begleiten soll?
„Wir begrüßen das“, sagte Möbius mit Blick auf den Kreis, der von
drei Bundestagsabgeordneten der Region, darunter Esther Dilcher
aus Hofgeismar, initiiert wurde. Neben den drei Abgeordneten sollen
ihm auch Bürgermeister aus der Region, weitere Kommunalppolitiker
und Vertreter von Bürgerinitiativen angehören. Die BGZ wolle
mit dem Standortkreis zusammenarbeiten und ihrer Verpflichtung
nachkommen, Informationen bereitzustellen und Rede und Antwort
zu stehen, so Möbius.
 

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