HNA 02.07.2022 „Zwischenlager nicht nötig“

02.07.22 –

Atommüll: Ergebnis des Länder-Gutachtens liegt vor
VON DARIA NEU UND MONIKA WÜLLNER

Würgassen – Als Meilenstein bezeichnen die Kritiker des geplanten Atommüll-Zwischenlagers in Würgassen das Ergebnis des Länder-Gutachtens, das am Donnerstag in einer Sondersitzung des Umweltausschusses Niedersachsen verkündet worden ist. In einem mehr als 160 Seiten langen Entwurf kommt TÜV Nord zu dem Schluss: Das zentrale Bereitstellungslager ist nicht notwendig – und zwar standortunabhängig.
Laut Dirk Wilhelm, Vorsitzender der Bürgerinitiative Atomfreies Dreiländereck und Gast der Sondersitzung, ist die Freude in der Region groß: „Das ist ein riesiger Aufschlag.“ Seit Monaten protestieren Bürgerinitiativen, Lokalpolitiker und Privatpersonen gegen das Logistikzentrum unter anderem aufgrund der hohen Belastung durch Transportwege und aufgrund des Gefah-
renpotenzials für die Menschen vor Ort.
Das Gutachten, das seinerzeit von den Ländern NRW und Niedersachsen auf den Weg gebracht worden ist, sollte die Frage klären, ob ein Zwischenlager überhaupt nötig ist. Der niedersächsische Landesumweltminister Olaf Lies verkündete am Donnerstag laut Mitteilung: Die Bewertung unter Einbezug der zurückzulegenden Transportstrecken, der Strahlenbelastung und der Zeit, sowie der Prüfung der generellen Belieferung des Endlagers Konrad bei Salzgitter ergebe keinen Vorteil durch das zentrale Bereitstellungslager. Dieses wurde von der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) im Auftrag des Bundesumweltministeriums (BMUV) geplant.
Die Bürgermeister im Dreiländereck zeigen sich erleichtert – auch wenn die endgültige Ausarbeitung und ihre tatsächlichen Konsequenzen noch abzuwarten blieben. Beverungens Bürgermeister Hubertus Grimm sagte auf HNA-Anfrage: „Für uns ist es eine gute Nachricht. Wir hoffen, dass das Bundesumweltministerium sich dieses Ergebnis zu Herzen nimmt.“
Sorgen um mögliche atomare Lkw-Transporte hatte sich auch die GemeindeBreuna, nahe der A 44, gemacht. Breunas Bürgermeister Jens Wiegand nimmt deshalb das Ergebnis des Gutachtens mit Erleichterung auf. „Das hat schon mal Gewicht und ich hoffe, dass es vom Umweltministerium so auch anerkannt wird“, so Wiegand auf HNA-Nachfrage. Transporte zum Endlager würden dann vermutlich über die A 7 geführt. „Da werden sich andere nicht drüber freuen“, so Wiegand.

 

www.hna.de/lokales/hofgeismar/geplantes-zwischenlager-in-wuergassen-ergebnis-des-gutachtens-liegt-jetzt-vor-91642205.html

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