HNA 26.01.2023 Zwischenlager Würgassen: BI stellt neues Gutachten vor

HNA - Hofgeismar

26.01.23 –

Noch in diesem Quartal soll eine Entscheidung über den Bau des Atommüll-Bereitstellungslager geplant werden - die Notwendigkeit wird infrage gestellt.

Würgassen – Noch in diesem Quartal plant das Bundesumweltministerium eine Entscheidung über den Bau des geplanten Atommüll-Bereitstellungslagers in Würgassen. Ob das Logistikzentrum in etwa vier Jahren tatsächlich in Betrieb gehen wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Unter anderem soll auch das Gutachten der Bundesländer, das die Notwendigkeit eines Bereitstellungslagers insgesamt infrage stellt, in die Entscheidung einfließen. Doch damit nicht genug.

Die Bürgerinitiative Atomfreies Dreiländereck hat mit finanzieller Unterstützung von Städten, Gemeinden, Kreisen und Privatpersonen eine weitere Studie in Auftrag gegeben – diesmal explizit mit Blick auf den Standort Würgassen. Der Fokus liegt laut dem Vorsitzenden der Bürgerinitiative, Dirk Wilhelm, auf dem Thema Verkehrsanbindung.

„Wir halten die bisherigen Unterlagen dazu für unzureichend und rudimentär.“ Die Basisgutachten des Öko-Instituts Darmstadt zur Standortherleitung und -entscheidung seien „durch massive Einflussnahme des Bundesumweltministeriums als Gefälligkeitsgutachten einzustufen.“ Nun wolle man mit einem Planungsbüro aus Marburg, der Fachagentur „RegioConsult Verkehrs- und Umweltmanagement“ eine weitere Experten-Einschätzung einholen. Die Ergebnisse sollen Anfang Februar vorgestellt werden.

Studie der Bürgerinitiative sei bedeutsam für die baldige Entscheidung

„Wenn die Ergebnisse vorliegen, werden wir sie dem Bundesumweltministerium und der Entsorgungskommission zukommen lassen“, erklärt Wilhelm. Aus Berlin habe die Bürgerinitiative bereits positive Signale bekommen. Ein Gesprächstermin sei bereits anberaumt worden. Dass die Studie noch Einfluss auf die baldige Entscheidung haben werde, halte Wilhelm daher für sicher. Die Bedeutsamkeit der neuen Studie sei damit groß. „Das Ganze hat Gewicht“, fasst Wilhelm zusammen.

Die BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung kenne den Inhalt der Studie noch nicht und wolle diesen nicht bewerten. Zu hohe Belastungen hinsichtlich des Verkehrs sehe sie aber nicht, teilt Sprecher Hendrik Kranert mit.

BGZ sieht bei Verkehr kein Problem

Die BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung hatte bereits eine Studie zum Verkehr in Auftrag gegeben. Dabei sei laut Sprecher Hendrik Kranert festgestellt worden, dass die Einbindung der Sollingbahn trotz der Eingleisigkeit der Strecke ohne Probleme möglich sei. Die BGZ rechne bislang mit maximal zehn Zugfahrten sowie mit maximal 20 LKW-Fahrten pro Werktag. Die Zahl der LKW-Transporte könne außerdem perspektivisch weiter verringert werden.  Daria Neu

GRUENE.DE News

<![CDATA[Neues]]>