Was ist Glyphosat?

Das meist eingesetzte Pflanzengift der Welt. Glyphosat ist ein Breitbandherbizid.

Es tötet jede Pflanze, die nicht gentechnisch so verändert wurde, dass sie den Herbizideinsatz überlebt.

Je häufiger glyphosathaltige Pestizide angewendet werden, desto eher entstehen allerdings auch resistente Populationen von Beikräutern, die durch das Mittel eigentlich vernichtet werden sollen.

Die pflanzenvernichtenden Eigenschaften von Glyphosat wurden von der Firma Monsanto in den 1970er Jahren patentiert.

Das Mittel kam unter dem Namen "Roundup" auf den Markt und wurde zum Bestseller.

Glyphosat wirkt systemisch, d.h. aufgenommen über die Blätter gelangt es in alle Bestandteile der Pflanze: in Blätter, Samen und Wurzeln.

Glyphosat lässt sich nicht abwaschen und wird weder durch Erhitzen noch durch Einfrieren abgebaut. Glyphosat-Rückstände halten sich etwa ein Jahr lang in Lebens- und Futtermitteln.

Als Totalherbizid tötet Glyphosat jede Pflanze auf dem gespritzten Feld ab, sofern sie nicht entsprechend gentechnisch verändert ist. Deshalb sind die Auswirkungen direkt auf die Ackerflora und indirekt auf die Ackerfauna groß: Weniger Wildpflanzen auf und neben den Ackerflächen bieten weniger Lebensraum für weniger Insekten. Und diese sind die Hauptnahrung für andere Tiere wie etwa Vögel; die biologische Vielfalt nimmt mit dem vermehrten Einsatz von Glyphosat ab. 30 Prozent aller Vögel der Agrarlandschaft stehen bereits auf der Roten Liste der bestandsbedrohten Tierarten.

Glyphosat ist außerdem ein Wasserschadstoff. Gelangt er in Bäche, Flüsse und ins Grundwasser, wird er dort zum Problem für Wasserlebewesen.

Besonders empfindlich reagieren Amphibien auf Glyphosat: Ihre Embryonalentwicklung wird gestört, viele Kaulquappen sterben.

Glyphosat wird in Deutschland nicht fachgerecht und zu häufig eingesetzt: Der BUND Brandenburg hat in Kleinstgewässern, die direkt neben Äckern liegen, Glyphosat oder sein direktes Abbauprodukt AMPA, das ebenfalls gewässerschädlich ist, nachgewiesen.

Laut Zulassungsbericht des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit darf Glyphosat gar nicht ins Wasser gelangen.

Landwirte müssten dies bei der Anwendung sicherstellen, tun es offenbar jedoch vielfach nicht.
Und auch der private Gebrauch belastet das Wasser: Das Versprühen von Glyphosat auf Gehwegen und anderen versiegelten Flächen ist verboten, weil es so in die Kanalisation gelangen kann.

Dennoch wurde Glyphosat bereits in kommunalen Kläranlagen nachgewiesen. Nach langem Glyphosateinsatz werden zudem die Krümelstruktur des Bodens und bodenfördernde Mikroorganismen (Mykorrhiza) zerstört.

Fakten! 

Studien und Fakten zu den Auswirkungen von Glyphosat

(Quelle: BUND e.V.; Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND))

(Quelle:BUND)

Französischer Landwirt gewinnt Rechtsstreit gegen Monsanto

Nach mehreren Jahren Rechtsstreit mit Monsanto hat das höchste französische Berufungsgericht zugunsten eines Landwirts geurteilt. Monsanto hätte vor den Gefahren seines Unkrautvernichters warnen müssen.

Weiter zum Spiegelbericht:

 

Protest gegen Agrarindustrie

Fünf weitere Jahre Glyphosat

Seit Jahren mehren sich Hinweise, dass Glyphosat Mensch und Tier schaden könnte: Dennoch hat die EU-Kommission den Unkrautvernichter nun für fünf weitere Jahre zugelassen. Warum? Dazu ein Gespräch mit Martin Häusling, MdEP 

13.03.2017

Unterstützung Europäische Bürgerinitiative Glyphosatverbot

Wir GRÜNE in Hessen wollen eine Landwirtschaft, die ohne Gift und Gentechnik auskommt. Daher unterstützen wir die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Stopp Glyphosat“.

Mehr als eine Million Europäer/innen haben ihre Stimme erhoben, um ein totales Verbot von Glyphosat in der Europäischen Union zu fordern.

https://stopglyphosate.org/de/

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