HNA Hofgeismar 04.12.2021 Atommüll-Widerstand jetzt weithin sichtbar auf dem Hugenottenturm

Gelbes W leuchtet als Protestzeichen vom Bad Karlshafener Hugenottenturm ins Wesertal

04.12.21 –

Gelbes W leuchtet als Protestzeichen vom Bad Karlshafener Hugenottenturm ins Wesertal

Der Buchstabe „W“ für Würgassen leuchtet seit gestern auf dem Hugenottenturm, wo (von links) Peter Stieber, Martin Hoppe, Thorsten Schäfer und Paul Westkamp von der Bürgerinitiative noch Restarbeiten erledigten. Foto: Markus Löschner

 

Bad Karlshafen/Würgassen – Der Hugenottenturm ist nicht nur ein bei Touristen beliebter Aussichtspunkt mit herrlichem Blick über die Stadt Bad Karlshafen und das Wesertal. Als Geschenk Johann Josef Davins zum Dank für die Aufnahme der hugenottischen Glaubensflüchtlinge, erinnert der Turm seit 1913 auch an den Widerstand der reformierten Christen gegen das Glaubensdiktat des französischen Königs. Sichtbar gemacht wurde das vor wenigen Jahren durch das große Hugenottenkreuz oben am Turm.

Seit gestern weckt ein zweites Symbol am Gemäuer die Aufmerksamkeit der Menschen, die in der Stadt oder am Fluss den Blick über den Weserhang mit den hessischen Klippen schweifen lassen. Auf dem Aussichtsbalkon des Hugenottenturmes wurde ein großes knallgelbes W aufgestellt. Der Buchstabe steht für Wir, Widerstand, Würgassen und Weserbergland und ist im Dreiländereck längst zu einem allgegenwärtigen Markenzeichen des Protests gegen das geplante Atommüll-Logistikzentrum in Würgassen geworden. An Autos und Gartenzäunen ist das W überall zu sehen.

Initiiert wurde die Aktion vom Verein Bürgerinitiative Atomfreies 3-Ländereck. Zwei Unternehmer aus der Region, Hans-Jörg Kleinschmidt (Metallbau) und Frank Bönning (Solartechnik) haben das W gestiftet, angefertigt und mit Beleuchtung versehen. Mit der Stadt Bad Karlshafen als Besitzerin des Hugenottenturms war die Aktion abgesprochen, alle Gremien der Stadt hatten sich ohnehin in ihren Beschlüssen gegen das Zentrum ausgesprochen. Wie lange das W über dem Wesertal zu sehen sein soll, ist noch nicht klar.

Martin Hoppe vom Vorstand der Bürgerinitiative verbindet mit dem Aufstellen des großen W am gestrigen Freitag vor allem eine zentrale Forderung: „Wir fordern ein ergebnisoffenes Auswahlverfahren mit einem fairen Vergleich möglicher Standorte für das Logistikzentrum anhand klarer und transparenter Kriterien.“

Die Liste der Argumente in der Region gegen den Standort Würgassen hat eine beträchtliche Länge: Sie reicht von der Beeinträchtigung des Tourismus, Belastung der Menschen und der Infrastruktur durch Transporte auf Schiene und Straße bis zur Hochwassergefahr auf dem vorgesehenen Gelände.

 

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